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Elmar Schenkel
Die Stille und der Wolf
Angeregt durch die Einteilung der Welt in vier Elemente hat der Autor seine
Essays unter vier Begriffe zusammengefasst: Lehm, Glut, Tinte und Äther. Und
am Ende steht die Quintessenz.
Schenkels Sujets sind überaus vielfältig: ein altes Haus, der Schnee von morgen,
Bogenschießen und Radfahren, Zauber und Fluch von Bibliotheken und warum Märchen
gut tun. Zahlenmystik und fliegendes Geld begegnen sich auf der Einbahnstraße
Walter Benjamins. Es sind Essays, die scheinbar leicht daherkommen, den Leser
unterhalten und dabei zum Nachdenken anregen. Mit Wortwitz und Hintersinn
steigern sie unsere Neugier auf die Welt.
Buchentstehung
Den Autor lernte ich anlässlich einer Leipziger Buchmesse durch Hazel
Rosenstrauch kennen. Wir freundeten uns an und ich las einige seiner
Bücher. Diese Lektüren weckten in mir den Wunsch, zu seinen Verlagen
gehören zu dürfen. Glücklicherweise hatte Elmar Schenkel nichts dagegen!
Zum Autor
Elmar Schenkel wurde 1953 in Lippetal bei Soest geboren.
Er studierte Anglistik, Romanistik und Japanologie und ist heute Professor für
Anglistik in Leipzig. Mitherausgeber der Literaturzeitschriften Nachtcafé und
Chelsea Hotel. Übersetzer englischsprachiger Lyrik, seit einigen Jahren auch
tätig als Maler. Bekannt wurde er mit seinem Buch über wissenschaftliche
Exzentriker Die elektrische Himmelsleiter und der Biografie von Joseph Conrad
Fahrt ins Geheimnis. Neuere Veröffentlichungen: Cyclomanie - Fahrrad und Literatur,
Reisen in die ferne Nähe, Die Wörter in der Troposphäre,
Mein Jahr hinter den Wäldern - Als Dorfschreiber in Siebenbürgen.
Pressestimmen
"Genau das Richtige für die kleinen Pausen zwischendurch.
Ich habe auch schon ein paar Sätze gefunden, die mir aus dem Herzen
sprechen." (Brigitte Kronauer über Schenkels Kurzprosa)
Textprobe
Aus dem titelgebenden Essay
Die Stille hat tatsächlich etwas von einem wilden Tier, das scheu ist und sich
tarnt, doch es spitzt auch die Lauscher und kann gefährlich sein. Man darf die
Stille nicht reizen, man muss sie anlocken. Man muss ihr standhalten. Sie mag
nicht jedes Menschen Geruch. Wer ohne Stille durch das Leben geht, ist eine Pest
für die Umgebung, eine dauernde Lärmbelästigung, ohne dass auch nur ein Wort fiele
oder andere Geräusche abgesondert würden. Wer ohne Stille geht, lässt den anderen
nicht zu Wort kommen, sieht und hört nur sich, denn mit Stille in sich lässt man
Platz für andere (so wie für sich). Wer nur sich selbst hört, hört
nicht einmal sich selbst.
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