Spurensuche
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Günther Elbin |
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Zum AutorGünther Elbin schrieb Biographien und Bücher über Städte, Landschaften und Länder, gab Briefsammlungen und historische Texte heraus. Er ist regelmäßiger Mitarbeiter an verschiedenen Radiosendern sowie an in- und ausländischen Zeitschriften. Seine Kulturreportagen erscheinen vor allem in der FAZ. Pressestimmen"Vergnüglich schildert Günther Elbin, wie sich zu den legendären Bühnen-Matineen am Sonntagmorgen alles einfand, was Rang und Namen hatte in der Theatergemeinde, um die neuen Inszenierungen zu beklatschen oder auszubuhen. Man erfährt, wie das Publikum raste, schrie und lachte, wie man sich anbrüllte, prügelte und ohrfeigte, bis zur physischen Erschöpfung ... Komplettiert wird der kleine Erinnerungsband durch den Abdruck von fünf Gedichten sowie einem gescheiten Essay Moriz Seelers über die deutsche Poesie seiner Zeit. Eine Liebeserklärung an die Sprache des Landes der Dichter und Denker, dessen Richter und Henker ihn wenige Jahre später ermorden sollten. Die literatur- und theaterhistorische Spurensuche Günther Elbins macht ein vergessenes Stück Leben für Bühne und Film der zwanziger Jahre wieder lebendig." (Rainer B. Schossig, NDR) "Damals, Mitte der zwanziger Jahre, waren Seelers Sonntagsmatineen legendär in Berlin, umjubelt und umstritten ... Mitten in der Inflation stampfte er sie irgendwie aus dem Boden ... Manches wurde hier zum ersten Mal gespielt, was heute Theatergeschichte ist." (Esther Slevogt, taz) Textprobe"Er gab ihnen die ersten bedeutenden Rollen, brachte ihre noch ungespielten Stücke auf die Bühne oder verschaffte ihnen die erste Filmarbeit. Er förderte, in etlichen Fällen begründete er überhaupt erst die Karriere von Schauspielern, Stückeschreibern und Regisseuren. Nicht wenige wurden berühmt, einige weltberühmt. Das war vor 1933 in Berlin. Nach 1933 vergaßen viele die einst an ihn gerichteten Dank-schreiben und Freundschaftsbeteuerungen. Obwohl manche der von ihm Geförderten bald hoch in der Gunst der neuen Machthaber standen, bemühte keiner sich, als es galt, sein Leben zu retten, um eine Ausreiseerlaubnis für ihn. Doch sammelten andere wie Käthe Dorsch, Hans Brausewetter, Hubert von Meyerinck, Walter Frank, Roma Bahn oder Rudolf Fernau mitten im Krieg Geld, um ihn ins besetzte Belgien zu schmuggeln, wo er glaubte, leichter untertauchen zu können; es mißglückte. Einer der dazumal prominentesten Film- und Bühnendarsteller freilich lehnte die Beteiligung an der Sammlung mit den Worten ab: ‘Er ist nu mal Jud, was kann ich dafür!’ Doch Hilfe blieb ebenso von seinen emigrierten Freunden aus, von denen der eine oder andere sich inzwischen in Hollywood etabliert hatte und über Einfluß verfügte. Allein von Carl Zuckmayer und Friedrich Torberg ist bekannt, daß sie, wenn auch letzten Endes |